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Vortrag an der Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt (30.06.2008)

Freiheitsredner Sascha berichtet von seinem Einsatz im Heilbad Heiligenstadt.

 

Über die Freiheitsredner erhielt ich eine E-Mail mit einer Anfrage von Schülern aus dem Heilbad Heiligenstadt in Thüringen. 3 Schülerinnen hatten sich das Thema "Deutschland - ein Überwachungsstaat" im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit ausgesucht. Ich sollte nun einen Vortrag zu diesem Thema halten und bin aufgebrochen an die Bergschule St. Elisbeth.

Dort angekommen berichteten mir die Schülerinnen von Ihrer Idee zu Beginn der Veranstaltung blaue Kärtchen für die Sicherheit und grüne Kärtchen für die Freiheit an jeden Schüler auszugeben. Die Schüler der Klassen 9 - 12 sollten selbst entscheiden, welche Karte sie haben wollten.


Der Saal füllte sich mit rund 300 Schülern, die alle gekommen waren um sich diesem Thema zu widmen, auch einige Lehrer waren anwesend. Ich fing an, meinen Vortrag zu halten und ging darauf ein, was Demokratie und Informationelle Selbstbestimmung ist.


Ich fragte die Schüler ein paar Begriffe ab und war positiv überrascht, daß auch einige damit etwas anfangen konnten. Nun ging es weiter: Ich berichtete über die anstehenden Sicherheitsgesetze und welche bereits abgesegnet sind, darüber, welche Daten hier gespeichert werden und darüber, wie sich diese Daten zu einem komplexen Profil der Menschen zusammenfassen lassen. Darüber, wie gläsern und durschaubar man für den Staat wird. Es wurde über die daraus entstehenden Gefahren gesprochen und wie wichtig Datenschutz, Medienkompetenz und Informationelle Selbstbestimmung sind und natürlich auch wie sich derzeit die Wirtschaft über den Datenschutz hinwegsetzt.


Es wurde auch darüber gesprochen, wie unsinnig einige Vorhaben sind und wie bereits z. B. durch den CCC nachgewiesen wurde das Fingerabdrücke kein Sicherheitsmerkmal sind. Die Schüler fanden die Aktion beeindruckend und belustigten sich über die Unnütze eines elektronisch gespeicherten Fingerabdrucks.


Abschließend ging es noch darum, wie man selbst etwas tun kann und warum dies so wichtig ist.


Im Anschluss konnten die Schüler Fragen stellen und das machten Sie auch. Eine davon war, was denn meine Motivation sei, als Freiheitsredner zu arbeiten. Auch die Lehrer beteiligten sich und ich bekam sogar eine Schachtel Pralinen geschenkt was mich überaus freute. Es ging nun auch noch um die Frage, wer vielleicht sein blaues Kärtchen mit Sicherheit gegen ein grünes Freiheitskärtchen tauschen wolle - am Ende waren es noch gut 5 - 15 blaue Sicherheitskärtchen.


Ich hoffe, daß ich noch oft als Freiheitsredner auftreten kann, weil es Spaß macht, Menschen in unserer Gesellschaft aufzuklären und mit Ihnen zu diskutieren über das, was unsere Regierung dort zu unserem Wohle plant.